12
Okt
2008
AlexZ
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Hamilton failed

Derzeit treibt sich der Formel1-Zirkus in Asien rum. Vor 2 Wochen Singapur, heute Fuji und nächste Woche Shanghai.

Das Rennen in Fuji zeigte: es reicht nicht, gute Autos zu bauen, man braucht auch gute Fahrer. Gut nicht im Sinne von schnell, sondern abgebrüht, kühl, berechnend. Diesem Ideal kamen wohl am ehesten Raikkonen und Kubica an diesem Wochenende nahe.

Vom Start weg machte Hamilton das, was man von einem jugendlichen und unreifen Heißsporn, aber nicht von eim Fahrer im Mercedes Rennstall, erwarten würde: um als erster in die Kurve einzufahren, wählte er einen mehr als optimistische Bremspunkt, der augenscheinlich auch gut und gern hinter Kurve im Kiesbett gelegen hat.

Nicht, dass er (und auch Kovalainen) das halbe Feld in die Auslaufzone zwang, es war auch der Auslöser für eine emotionale Kettenreaktion. Um den Puls eines Felipe Massa in den roten Bereich zu jagen, braucht es erheblich weniger. Und man sah, das (nicht nur bei Massa) Emotionen das Lenkrad führten und Widersacher Hamilton einen sauberen 180-Grad-Wheelyhinlegen ließ.

Unverständlich, dass Waßer und Danner (welcher selbst Rennnfahrer war, ich lernte ihn in der DTM kennen) sich über die gleichhohen Bestrafungen für Hamilton (für den Ausraster in der ersten Kurve) und Massa fürs rempeln aufregten ('Hamilton zu hart bestraft'). Meine Meinung dazu ist, dass Hamilton gut und gern auch eine 10sec.-Strafe hätte kriegen müssen, denn bei seiner Black-Out-Aktion in Kurve 1 war erheblich mehr kinetische Energie im Spiel, was gut un gerne für die Zerlegung eines Dutzend F1-Nobelkarossen gelangt hätte. Bei RTL suhlt man sich scheinbar ja eh im Mercedes-/BMW-/Aus- deutscher-Sicht-Gejubel. Dagegen hab ich nichts, aber die Berichterstattung leidet meiner Meinung nach ziemlich darunter, und dass nicht nur bei der Bewertung der Strafwürdigkeit einzelner Szenen.

Wobei ich Nikki Lauda recht geben muss, durch die ständigen Strafen müssen sich die Rennfahrer (erwachsene, mutige Menschen) wie Kindergartenkinder fühlen, für den kleinsten Mist gibt es was aufs Patschehändchen.

Alles in allem war es eine schöne erste Hälfte eines Formel-1-Rennens, danach hätte man abstellen können. Außer man wusste noch nicht, dass Alonso ein verdammt guter Rennfahrer auf einem schlechten Auto ist oder dass Quick Nick eher lame ist und Kubica, der polnische Italiener, etwas mehr auf dem Kasten hat.

Dann bin ich gespnnt, was in Shanghai nächste Woche noch so geht, Ferrari ist ja langsam in Zugzwang.