Killerbiere schuld an Verkehrstoten?
Anläßlich der hohen Opferzahlen im Straßenverkehr, häufig hervorgerufen durch Trunkenheitsfahrten aufgrund übermäßigen Alkoholgenusses (hier vor allem des 'Killerbieres'), fordere ich ein striktes Verbot eben jenes. 'Killerbiere' sind schuld am tot vieler Menschen!
Wie? Was? Es liegt nicht am Bier, sondern am Versagen der Gesellschaft im allgemeinen bzw. des jeweiligen Menschen im besonderen?
Ich wiederhole ja nur das, was Politiker, oft mit bayrischem Akzent, gerade von sich geben, wenn irgendwo ein Mikrofon in der Nähe sein könnte.
Ach Stop! Kleiner Fehler: 'Killerspiele' waren dort gemeint.
Achso. Dann ist es natürlich was ganz anderes. In diesem Falle liegt es natürlich nicht an der Gesellschaft bzw. einzelnen Individuen.
Da fragt man sich an dieser Stelle, wie ein Aspekt im Leben des S. so hochstilisiert werden kann, das man in Verbot und Beschränkung das Allheilmittel zu finden glaubt. Wird hier die Masse nicht absichtlich manipuliert? Warum?
Es ist wohl um so vieles einfacher, einen Sündenbock wie Computerspiele für eine so ungeheure Tat verantwortlich zu machen, Maßnahmen zu dessen Verbot zu fordern. Das sichert ein sauberes Image ('Wir tun was dagegen!') und erhöht die Chance zur Wiederwahl im Vierjahresrythmus.
Ja, und es fühlt sich an wie Aktionismus mit dem Ziel, möglichst schnell Schuldige ausfindig zu machen, um weitere Diskussionen, zum Beispiel über das Versagen unserer Gesellschaft, gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Zu Hinterfragen, schwierigere Veränderungen anzustoßen, mit Erfolgen, die sich nicht innerhalb einer Wahlperiode einstellen, erscheinen dagegen einigen Politikern unseres Landes ziemlich ungeeignet, da schwierig, langwierig, nicht den schnellen Erfolg versprechend und manchmal mit unangenehmen Wahrheiten verbunden.
Ich bin traurig, das auch viele Medien auf die Argumentationskette einsteigen: Keine 'Killerspiele' - keine Amokläufer. So einfach ist das. Kein Nachdenken. Kein Hinterfragen. Verbieten und gut. Abgehakt.
Ich bin froh, dagegen viele Stimmen zu hören, die sich nicht auf diese lächerliche Farce einlassen, die Fragen stellen, und diese absurden Verbotsforderungen entschieden zurückweisen. Danke. Weiterlesen:
http://www.antigames.de/2006/11/21/das-hat-nicht-lange-gedauert/
http://d-frag.de/blog/2006/11/20/es-geht-wieder-los
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24039/1.html
http://www.xsized.de/zensur-als-folge-von-emsdetten/
http://www.24stunden.de/index.php/2006-11/nichts-verstanden/
http://www.gulli.com/news/amoklauf-in-emsdetten-websites-2006-11-21/
http://gedankenzoo.serotonic.de/392-Ach-so!-Der-Amoklaeufer-hat-Counterstrike-gespielt!.html
Nachtrag 23.11.2006:
http://matthias.yellowled.de/archives/555-Grausam-und-doch-immer-wieder-erstaunlich.html
http://www.nerdcore.de/wp/2006/11/21/sebastian-as-weblog/