Der Sportplatz
Die Formel 1 - Ein Zirkus wie in jedem Jahr
Das Bemerkenswerteste an diesem Rennwochenende der Formel 1 in Shanghai/China war nicht, dass ein Deutscher den Sieg einfuhr, ohne Michael Schumacher zu heißen, auch nicht, dass es schon wieder mal geregnet hat und nasse Pisten wohl langsam zu den normalen Verkehrsverhältnissen in der Formel 1 werden - nein, am bemerkenswertesten fand ich, dass sich die "Top"-Teams Mercedes, BMW und Ferrari ziemlich derb verzockt und es im dritten Saisonrennen immer noch nicht geschafft haben, Anschluss an die Leistungsspitze in der Saison 2009 zu finden. Verwunderlich umso mehr, als dass finanziell gut ausgestattete Teams anscheinend keine Plan B in der Schublade aufbewahrten, was gewisse halblegale Bauteile an den Boliden betrifft; oder eben nicht genug Einfluss im F1-Zirkus besaßen, diese zu verbieten.
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Hamilton failed
Derzeit treibt sich der Formel1-Zirkus in Asien rum. Vor 2 Wochen Singapur, heute Fuji und nächste Woche Shanghai.
Das Rennen in Fuji zeigte: es reicht nicht, gute Autos zu bauen, man braucht auch gute Fahrer. Gut nicht im Sinne von schnell, sondern abgebrüht, kühl, berechnend. Diesem Ideal kamen wohl am ehesten Raikkonen und Kubica an diesem Wochenende nahe.
Vom Start weg machte Hamilton das, was man von einem jugendlichen und unreifen Heißsporn, aber nicht von eim Fahrer im Mercedes Rennstall, erwarten würde: um als erster in die Kurve einzufahren, wählte er einen mehr als optimistische Bremspunkt, der augenscheinlich auch gut und gern hinter Kurve im Kiesbett gelegen hat.
Nicht, dass er (und auch Kovalainen) das halbe Feld in die Auslaufzone zwang, es war auch der Auslöser für eine emotionale Kettenreaktion. Um den Puls eines Felipe Massa in den roten Bereich zu jagen, braucht es erheblich weniger. Und man sah, das (nicht nur bei Massa) Emotionen das Lenkrad führten und Widersacher Hamilton einen sauberen 180-Grad-Wheelyhinlegen ließ.
Ist es das Jesusbild?
Nach ausgiebiger sportlicher Betätigung fiel mir letztens auf: Hab ich doch ein geheimes Gesicht auf meinem Sportdress freigeschwitzt. Ist es das Jesusbild?
Das ganze (Fußball-)Leben ist eine Show
Es ist auffällig und ich kann es schon nicht mehr sehen: die Schwalbenshow, die mittlerweile zu einem guten Fußballspiel gehört. Es mag daran liegen, das ich nur alle zwei Jahre im Frühsommer aus gegebenem Anlass einige Fußballspiele anschaue. Und so fällt die schleichende Entwicklung von neuen Techniken, die im Fußball Einzug nehmen, besonders auf, genauso wie Oma zum Enkel, das sie nur alle paar Monate sieht, sagt: 'Bist du aber groß geworden'.
Da wird geschrien, gesprungen, sich fallen gelassen - und man kann manchmal nur erahnen, was der eigentliche Grund gewesen sein soll, der solche höllische Schmerzen ausgelöst haben könnte. Mittlerweile kommt mir eine Wrestlingveranstaltung wie ein zweitklassige Amateurvorstellung vor, werden beim heutigen Fußball doch viel überzeugender Tritte und Schläge eingesteckt.
Komischerweise dauern die Schmerzattacken aber immer nur wenige Minuten, gerade solange, wie der Schiedsrichter überlegen muss, ob er Freistoss, Gelb, Rot oder Elfmeter, gern auch in Kombination, gibt. Kurz danach steht der Geschundene dann wieder und hämmert den herausgeholten Freistoss etliche Meter Richtung gegenerisches Tor und sprintet dann nach drei obligatorischen Humplern hinterher. Gern hat man sich auch zickig dabei und schaut böse zum Gegner, spuckt ihn an oder schubst ihn hinter Schiris Rücken (meist dann, wenn es keine Schiri-Würdigung durch Spielunterbrechung gab).
Was für ein billiges Schmierentheater!
Richtig entspannend war dagegen das Gruppenspiel letzten Freitag Niederlande - Frankreich. Hach, die Niederländer! Fielen über dazwischenrutschende französische Beine und rappelten sich wieder auf zum Gang gegen das gegnerische Tor, wo man (ob der Erfahrung aus anderen Spielen) eher erwartet hätte, romeoeskes Leiden und Sterben zu erleben. Es wurde dem Gegener hochgeholfen, und der Gefoulte lies das auch zu. Alles in allem so ganz anders wie z.B. Deutschland - Kroatien in der Schlussphase.
Sieht man leider viel zu wenig: ehrliche Spieler die ehrlicherweise nur dann fallen, wenn sie ehrlich gefault wurden. Alles andere ist doch theatertaktischer Bullshit.
Haa haaa!
OMG! Trotz meines "Gelübdes zur Ignoranz" lässt es sich nicht vermeiden: heute Fußball-Content.
Schuld ist das gestrige glorreiche Versagen der deutschen Elf gegen Kroatien. Ich will gar nicht wissen, wieviele deutsche Fans wütend waren oder geweint haben.
Mir kullerten auch die Tränen - bei dieser Berichterstattung (hier Liveticker zum Nachlesen) - vor Lachen!
Rossis Helm (MotoGP)
[Kurz mal dazwischengeräuspert]
Ohne Valentino Rossi wäre die MotoGP nur halb so unterhaltend. Das diesjährige Helmdesign ist ja ... äh ... überraschend (vor allem für die, die gerade von ihm überholt werden?)
9 Kilometer, untrainiert
Eigentlich bin ich ja mehrmals die Woche joggend unterwegs. Eigentlich. Habs nur ein bisschen schleifen lassen - die letzten drei Monate - wegen Krankheit, schlechten Wetters und anderer Ausreden.
Das schlechte Gewissen, zusammen mit den zur Zeit in den Medien gehypten "Joggen ist gut fürs Gehirn" - Gequatsche, lies mich doch etwas einfältig, großkotzig und leichtsinnig werden. Heute wollte ich die Doppelrunde packen, heute mach ich zum Saisonauftakt gleich mal die knapp zehn Kilometer!
Joggingdress übergeworfen - die alten Laufschuhe geschnürt - Ohrstöpsel ins Ohr - anderes Ende in den MP3-Player - Lautstärke auf 95% - Startknopf - und ab...
Kilometer #1
Locker loslaufen. Fühlt sich sehr easy an... von wegen joggen ist Folter und so... wenn das so leicht weiter geht, mach ich gleich einen Marathon draus - haha. [dass die erste Strecke bergab geht, realisiere ich vor lauter Energie gar nicht - ich wohne auf einem Berg - das sollte ich vielleicht nicht vergessen in der ganzen Lauf-Euphorie]
Kilometer #2
Ich lasse die letzten Bauten der Zivilisation hinter mir, man sieht es nicht nur, man riecht es auch: Abgasgeruch ändert sich zu Blumenduft zu Duft gedüngter Felder. Mein Puls ist normal (hoch) und ich versuche mich an besonders federnden und coolem Laufschritten [falls jemand zuschaut sollte er denken, ich mache das täglich]
Kilometer #3
Nähere mich den ersten und unvermeidlichen frei laufenden Hunden. Prüfe meine Kraftreserven auf etwaige Fluchtsprints, finde aber kaum welche. Der erste Köter hat beschlossen, mich näher zu untersuchen und sprintet auf mich zu. Lasse mir nichts anmerken und tue so, als ob ich ihn nicht sehe. Passiere ihn unbeschadet [wahrscheinlich, weil Frauchen irgendwas brüllt]. Nach dem passieren von Frauchen höre sie immer noch rufen. Erwarte jeden Moment den finalen Fangbiss in der Wade...
Kilometer #4
Mein federnder, kraftvoller Schritt hat sich mehr in ein eher kraftloses latschen verwandelt. Bin aber immer noch schneller als die Enten, die sich von der schwachen Strömung im Bach neben mir treiben lassen. Das macht mich stolz.
Kilometer #5
Die Steigung des kleinen Buckels kommt mir vor, als besteige ich gerade die Nordwand des Matterhorns, ich komme irgendwie nicht so richtig aus den Puschen... hab mich wohl etwas in der Steigung verschätzt. Der Gipfel ist noch so weit entfernt, schaffe ich doch nie. Irgendwann dann doch. Ich habe keine Beine mehr, nur noch Gelee da unten. Ich reiße mich zusammen und lüge mir vor, dass es ja gleich geschafft ist. Eine Oma mit Gehhilfe überholt mich ich habe wohl erste Halluzinationen...
Kilometer #6
Ich überhole eine Horde Stöckchenzieher. Das fühlt sich an wie Slow Motion im Fernsehen. Schaue trotzdem nochmal nach hinten. Naja, in dieser Situation sollte man auch die kleinen Erfolge feiern.
Kilometer #7
Wenn ich jetzt ein HUD mit Batterieanzeige hätte, würde letztere wahrscheinlich negative Werte anzeigen. Ich glaube, ich weiß jetzt, wie sich jemand nach drei Tagen umherirren in der Wüste fühlt. Ich muss noch irgendwelchen Ballast loswerden, durchwühle meine Taschen und werfe ein benutztes Tempo weg. Ok, hat nichts gebracht...
Kilometer #8
Fühle meine Beine kaum noch, ist wohl etwas Gelee auf der Strecke geblieben und jetzt sind sie zu kurz zum weit ausschreiten.. fühle mich auch im allgemeinen schon sehr schwach. Selbst der Muskel, der das Loch im Popo verschließt, will langsam versagen, was mit abnehmender Kompression im Enddarm einhergeht. Leider bringt die entweichende Luft keinerlei Geschwindigkeitsvorteil, Mist!
Kilometer #9
Versuche angestrengt, das Abgasproblem wieder in den griff zu bekommen, denn die ersten Bauten nähern sich wieder langsam. Scheint zu klappen, wenn ich die Schrittweite halbiere. Ok, Hauptsache, ich komme vorwärts.
Kilometer #9 + irgendwas
Nähere mich unaufhaltsam dem letzten Anstieg, der wie eine senkrechte Wand vor mir steht. Überlege gerade, das auf allen vieren zu kriechen in meinem Zustand nicht unbedingt peinlich sein muss. Verzichte dann aber auf Hündchenpose und schleppe mich in Trippelschritten, jedoch immer noch Laufschritt vortäuschend dem Ziel entgegen. Verkürze die Distanz allerdings nur logarithmisch, es nimmt heute gar kein Ende...
***
S. hat angerufen. Sie sucht für morgen noch einen Laufpartner, damit es nicht so langweilig wird. Habe prompt zugesagt.
Scheiß männliche Hormone. Die sind doch nicht zur Vernunft zu bringen.
Scheiß Frühling.
Virtueller Olympischer Fackellauf
Es ist nicht unbedingt so, das man nachts nur Quizshows für Dummies sehen kann, manchmal ist es auch echtes Bildungsfernsehen. Zum Beispiel NDR,extra3:
Wer keine Möglichkeiten hat, den Fackelläufern beim fackellaufen live zuzusehen und seine Anerkennung oder seinen Protest dabei Luft zu machen, der hat die Möglichkeit, sich direkt im virtuellen China seine Meinung Grüße zum Fackellauf kund zu tun. Keine Ahnung, wieso, aber verglichen mit 1,3 Milliarden Chinesen ist die Anzahl von ca. 9500 Wünschen ziemlich mickrig. Wollen wir nicht mal mithelfen, die Zahl zu erhöhen?
Wer übrigens noch wissen will, was extra3 als Grußtext hatte, der sollte sich die WIederholung auf EinsFestival am Dienstag / Mittwoch, 21.45 Uhr / 00.00 Uhr anschauen.
Und wo grüßt man nun? Man schickt einfache seine virtuellen Grüße (wie auch immer die lauten) über diese Seite. Mit Bild!
Link zur Hauptseite: http://en.beijing2008.cn/wishes/2/
Link zur Grußseite: http://oams.beijing2008.cn/torch_wishes2/wishes.php?lang=en
