Der Wert deiner Stimme
Stell dir vor, du bist für [oder gegen - ganz egal] etwas, und du hast die Möglichkeit, einer Petition, einem Aufruf oder sonstwas mit deiner Stimme Gewicht zu verleihen. Das machst du dann auch (angenommen), aber letztendlich bleibt dann noch die Frage, wieviel Gewicht hat deine Stimme eigentlich?
Abhängig von verschiedenen Faktoren ist sie, wen wunderts, natürlich unterschiedlich bedeutsam. Manchmal kann man die aber vergleichen. Zum Beispiel bei
Petition gegen Vorratsdatenspeicherung
VS.
Offener Brief der Musikindustrie an die Bundeskanzlerin
mit dem Ergebnis, dass sich unsere Bundeskanzlerin zu einer flammenden Rede pro "Nutzerüberwachung" zur Einhaltung des Urheberrechtes [wobei es hier wohl eher um das Verwertungsmonopol geht] bzw. dass die Petition verklausuliert abgelehnt wurde.
Also:
- Erfolg bei Aktion MI gegen das Volk mit 200 Stimmen
- Misserfolg bei dem Begehren gegen krebsgeschwürartiges Um-sich-greifen der Datensammelwut deutscher Behörden mit über 12.000 Stimmen
Oder anders ausgedrückt: eine Stimme pro Datenspeicherung und Übergabe der Daten an die Industrie ist 60x [sechzig mal] mehr Wert als eine lausige Stimme gegen Datensammelwut. Woran liegts? Geld? Lobby? Oder was ganz anderes?
Diese Rechnung vergleicht Äpfel mit Birnen - kann sein, aber sie holt vielleicht bei manchen die Tomaten von den Augen.
[Dieser Beitrag bezieht sich auf diesen und diesen Artikel]
31. Juli 2008
Man könnte doch schon im
Man könnte doch schon im Vorhinein absehen, wie die Politik gegenüber solchen Petitionen eingestellt ist bzw. entscheidet:
Man frage nach der Möglichkeit des "Drehtür-Effekts":
Könnten diejenigen, die die Petition annehmen oder ablehnen, nach Ablauf ihrer Amtszeit quasi durch die Drehtür unmittelbar in eine monetär exklusiv ausgestattete Position (idealerweise in eine sogenannte "Beraterfunktion") beim Petitionssteller wechseln?
Bei Petitionen von Bürgern ist die Antwort: NEIN
Bei Petitionen von einflussreichen Wirtschaftsunternehmen oder Lobbyverbände: JA
Die willfährige politische Diensteifrigkeit gegenüber privaten Wirtschaftsinteressen ist inzwischen so augenfällig und unverhohlen, dass man geneigt ist, sich die Lage politischer Entscheidungen wirklich als so einfach (und im Grunde haltlos korrumpiert) zu erklären.
31. Juli 2008
Genau dieser Punkt ist es,
Genau dieser Punkt ist es, was mich immer wieder sprachlos macht ob der Dreistigkeit, wie das Wahlvieh für dumm verkauft werden.