Der Tod und ich
Mit dem Tod komm' ich nicht klar. Er hat was Schwarzes und Kaltes an sich. Er ist der, dem man nicht begegnen möchte. Trotzdem wird man in seinem Leben mit diesem, manche öfter und manche weniger oft, konfrontiert.
Jeder Mensch hat seine eigene Art, mit IHM umzugehen. Meine Art ist dabei nicht wirklich eine Auseinandersetzung, sondern vielmehr eine Verdrängung.
Mit zwölf habe ich begriffen, das das Leben sehr kurz ist und ich zu diesem Zeitpunkt nur noch etwa 60 Jahre zu leben hätte (wenn's gut läuft) - die empfand ich als eine verdammt kurze Zeit. Zumal ich einen Teil der Zeit auch noch ohne geliebte Menschen verbringen würde, da deren Lebenszeit eher abgelaufen sein würde. Das hat mich ziemlich fertig gemacht und ich schlief wochenlang schlecht. Letztendlich sollte ich lernen es zu akzeptieren, das es nunmal so ist. Aber ich verdrängte es einfach in die hinterste Ecke seines Hirns und schiebt viele Gedanken als Riegel davor.
Und trotz der Verbannung in den allerhintersten Winkel meines Kopfes holt mich die Wirklichkeit ein und die traurigen Gedanken hervor. Zum Beispiel der Tod einer Bekannten vor ein paar Tagen. Autounfall.
Dabei fällt mir ein, dass ich noch nie zu einer Beerdigung war. Nicht, das in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis keiner gestorben ist, nein, ich bin einfach noch nie hingegangen. Ich konnte nicht.
Ich habe ein schönes Bild desjenigen in Erinnerung. Ich will nicht an Särge und Kreuze denken, wenn ich mich erinnere.
Der Tod gehört zum Leben?
Tut mir leid, nicht bei mir. Ich verdränge ihn. Punkt.
10. Mai 2007
Sein zum Tode Das Leben ist
Sein zum Tode
Das Leben ist eigentlich nur ein prozesshaftes Sein des organischen... und die Seele gilt dabei als treibende kraft des Lebendigen...
Seele die sich im Körper des Lebenden verwirklicht...
Das Sein, individuell und einzigartig...
Alex der Tod und das Leben sind ein super schwieriges Thema, ich selbst erwische mich oft dabei, mich in diesem Thema zu verlieren. Im Gegensatz zu dir kann ich den Tod gut akzeptieren... Ich bin das erste mal mit 16 auf einer Beerdigung gewesen - das ist die Hölle - aber danach ist es "besser".
Manchmal hat der Tod nicht nur "was Schwarzes und Kaltes an sich", sondern auch was helles, befreiendes, das kommt immer auf die Sichtweise an.
Ich kann nicht gut verstehen warum du z. B. versuchst zu verdrängen? Warum? Jeder in deiner Nähe, geliebter Mensch könnte jetzt sterben, ich wäre lieber vorbereitet als zuversichtlich, denn für Zuversicht wird man bestrafft - und dann tut es doppelt weh und kommt ein irgendwie irrreal vor -
...und Alex... ja der TOD gehört zum Leben und er ist immer und allgegenwärtig.
11. Mai 2007
Ich drücke mich nicht um
Ich drücke mich nicht um eine Antwort. Hab mir nur ein bisschen Zeit gelassen damit. Es gab mal einen Punkt in meinem Leben, da hätten beinahe andere um mich trauern müssen (ist aber nochmal gut gegangen)... das würde mir auch nicht so recht passen. Paradoxerweise müsste man ein Ekel oder Tyrann sein, um anderen mit seinem Tod gute Laune zu verpassen. Naja, meine Auseinandersetzung mit dem Thema dient ja auch der Selbstfindung, denn dass die momentane Einstellung nur unbefriedigend sein kann, ist mir schon bewusst.
11. Mai 2007
Ich brauch hier auch etwas
Ich brauch hier auch etwas länger...
Ich glaube wir reden gerade etwas aneinander vorbei..
"Paradoxerweise müsste man ein Ekel oder Tyrann sein, um anderen mit seinem Tod gute Laune zu verpassen" -- wenn das bezogen war auf -- der Tod hat nicht nur "was Schwarzes und Kaltes an sich", sondern auch was helles, befreiendes..
nein nein...das meinte ich anders...
das es Menschen gibt die für sich den Tod als befreiend ansehen,( Kranke/ Suizidgefährdete) was Andere um sie herum denken ist dabei zweitrangig, also schon fast eine egoistische Einstellung oder Entscheidung.. Die wir die um Sie herum sind letztendlich zu tragen und zu akzeptieren haben, das meinte ich auch damit das der Tod immer und allgegenwärtig - schnell und grausam ist für uns die noch am Leben sind...
Ich lass das erst mal so im Raum stehen...
Der Tag ist fast zu Ende da ist das echt schon ne schwere Kost... und ich will ja auch noch schlafen können...
12. Mai 2007
Wenn man nüchtern
Wenn man nüchtern betrachtet davon ausgeht, das es nach dem Tod nur das NICHTS gibt, weder Himmel noch Hölle oder sonst irgendwas, dann fällt mir das schon schwer, was gutes daran zu finden. Fatalistisch genug, das einfach hinzunehmen, bin ich einfach (noch) nicht. Also machte ich es mir eben auf eine andere Art einfach.