Götterdämmerung
Vor kurzen wünschte sich jemand in den Kommentaren von mir, meine Meinung zum folgenden Thema mal auszubreiten:
HIMMEL & HÖLLE -- Gott und Teufel (Antichrist) Gehen wir einfach davon aus das beides Existent wäre, folgende These: Gott ist nur ein Voyeur. Dies gilt es zu bestätigen oder zu widerlegen in Bezugnahme darauf, wem man also mehr vertrauen könnte oder, wer oder was ist ehrlicher, Gott oder der Teufel???
Auf diesem Gebiet bin ich absoluter Laie, da völlig unvorbelastet und deshalb wird meine folgende kleine Geschichte eher das Thema verfehlen (aber zumindest habe ich es versucht)
Abends im Bett, das Licht ist schon aus aber der Schlaf hat mich noch nicht mit seinen Träumen eingefangen, dann liege ich da und meine Gedanken gehen auf die Reise. Oft kreisen sie um banale Dinge des Alltags. Manchmal jedoch stelle ich mir grundsätzlichere Fragen.
Zum Beispiel: Würden wir jemanden als Superhelden wahrnehmen, wenn da nichts wäre, was ihn dazu machen könnte? Muss es nicht auch jemanden oder etwas geben, was absolut das Gegenteil vom Superhelden ist? Schon wegen des Gleichgewichtes?
Oder: Wie soll jemand wissen, ob das, was ihm widerfährt, pures Glück ist, ohne je erfahren zu haben, wie sich die gleiche Menge Unglück anfühlt? Oder: Wenn es keine häßlichen Menschen geben würden, wären denn dann nicht die, die zwar eigentlich nicht häßlich (und auch nicht besondern hübsch) sind, beim fehlen der häßlichen Menschen eben selber jene?
Also braucht doch eigentlich jeder Ausschlag der Nadel in die eine Richtung auch einen Ausschlag in die andere?
Das Wissen kluger Köpfe um diese Dualidät hat uns eine Menge spannender Geschichten beschert. Auch die Bibel lebt doch davon, dass Helden und Antihelden irgendwie irgendetwas widerfährt.
Wobei die Bibel ja mehr ist oder sein will, als ein normales Märchenbuch, sie ist (oder war) der Leitfaden vieler Menschen durch ihr eigenes Leben. Was auch schon mal dazu führt(e), das dieses Buch allzuwörtlich ausgelegt wird(wurde). Damit meine ich nicht, ob dieser oder jener wirklich gelebt hat und ob ihm wirklich dieses oder jenes widerfahren ist. Vielmehr meine ich die Übernahme der Kategorie Held und Antiheld, Gott und Teufel als grundlegendes Element des Buches als ein Axiom, was auch für unsere Realität Geltung besitzen soll.
Der Vorteil dieser Denkweise leistet dem natürlich Vorschub. Ein komplexes System kann so auf ein Denkmodell Part/Widerpart vereinfacht werden, dass zwar die Vereinfachung viele Eigenschaften des Systems übernimmt, aber eben nicht alle – was sich manchmal als ein Dilemma herausstellt. Was sogar soweit führen kann, dass Denkmodelleigenschaften geändert werden (müssen). Um bein Superheld zu bleiben: auf der einen Seite rettet er zwar Menschen, in seiner fFreizeit zupft er aber Fliegen die Flügel aus - passt ja irgendwie nicht.
Allerdings finde ich, dass man nur durch völlige Distanz zum übernommenen Denkmodell weitere Systemeigenschaften erkennen kann. Insofern ist es nicht zielführend, innerhalb seines Denkmodells nach neuen Eigenschaften zu suchen, man würde sich vielleicht eher in Widersprüchlichkeiten verstricken.
Ein Anfang wäre doch, die Dualität aufzugeben (Also für Realitätsbetrachtungen, in Geschichten kann sie ja erhalten bleiben, zum leichteren Verständnis) und die ganzen Zwischenabstufungen zwischen den beiden extremen Punkten bestimmter Systemeigenschaften zu berücksichtigen.
Dadurch wird es z.B. für die reale Welt irrelevant, ob irgendwo mal erwähnt wurde, es gäbe Gott und Teufel. Dabei will ich überhaupt nicht verneinen, dass es „da oben“ etwas „Höheres“ gibt, was die Geschicke der Menschen auf der Erde beeinflusst, nein es ist sogar sehr leicht zu erkennen, dass es da was gibt: mMn das Chaos. Nicht erfassbar von einem Menschen und deshalb nicht Bestandteil seines Erfahrungsschatzes, jedoch dessen Wirkungen ausgesetzt und demzufolge schon als etwas oder jemand, der außerhalb ist, erkannt.
Somit kann ich leider deine Frage nicht beantworten, denn die Geschichte, die in dein Weltbild eingeflossen ist, wurde mir komplett vorenthalten, diese Dualität ist bei mir nicht Axiom. In meiner Realität gelten andere Axiome. Ich könnte jetzt raten, was bei der Konstellation der von dir gegebenen Randbedingungen so am wahrscheinlichsten ist... vielleicht: ich bin nicht der Mittelpunkt der Welt. Du auch nicht. Also was schert es irgendjemand da oben, was mit mir passiert.
Manche können mit so einer Erkenntnis leben. Manche nicht.
4. Juni 2007
:o) danke.. gefällt mir was
:o) danke.. gefällt mir was du geschrieben hast und regt zum nachdenken an
Ps. auch ich wurde nicht mit der Bibel groß.