Alte und Dumme

Mecklenburg-Vorpommern, verschlafenes Land irgendwo nördlich von Berlin, ist seit der Kommunalwahl letzten Sonntag in die Schlagzeilen gekommen. Wegen der "braunen Verunreinigungen" [Zitat von einer Klowand, Verfasser unbekannt]. Nunja.
Der Durchschnitts-Mecklenburg-Vorpommeraner ist schon etwas älter, hat aus der Schule nicht soviel mitgenommen und vieles auch wieder vergessen.
Bis auf den Küstenstreifen und vielleicht noch an der Seenplatte überwiegen die Gegenden, in denen es nicht mehr viel zu arbeiten gibt.
Die Mecklenburger sind in der glücklichen Lage, in den Westen pendeln zu können, aber die Jungs und Mädels aus Vorpommern, z.B. aus dem Uecker-Randow-Kreis sind doch mächtig in den Arsch gekniffen: Sandmeer, Waldmeer, Nichtsmehr. In den letzten 17 Jahren ist es eigentlich schlimmer geworden, blühende Landschaften weit und breit? Nichts zu sehen!
Was passiert also? Die Fakten dürften eigentlich bekannt sein, standen sie doch schon in der B**d-Zeitung (Kleine Richtigstellung von Bildblog hier)
Die etwas klügeren jungen Einwohner aka Schulabgänger (und hier vor allem die weiblichen) verabschieden sich von der Heimat und arbeiten/lernen/studieren weit weg und können eigentlich auch nicht zurückkehren, wo sollen sie bitteschön Arbeit finden? Also bleiben sie weg - in Hamburg, Berlin, München oder sonstwo. Sie Leben dort, arbeiten dort, verdienen dort, geben ihr Geld dort wieder aus, kriegen dort ihre Kinder.
Die Nichtsoklugen bekommen oft keinen Ausbildungsplatz oder einen aufs Auge gedrückt (Wenigstens eine Ausbildung, aber was danach kommt...) Sie gehen nicht weg aus M-V (wohin denn auch), sondern tragen ihr bescheidenes Hartz-IV-Einkommen in die nächste Kneipe und wissen, das sie eigentlich von der Gesellschaft beschissen wurden. Sie sitzen dort neben den Alten, die eh nicht mehr weggehen, höchstens mal Besuch von den Enkeln aus der fernen Stadt bekommen.
MeckPom überaltert und der Durchschnitts-IQ ist auch auf Talfahrt, die Klügeren, vor allem junge Frauen, also künftige Mütter, wandern ab. Herrlicher Nährboden zum aussäen brauner Ideen. Na Klasse!
Also nicht über das Wahlergebnis wundern!
Dieser Artikel enthält Übertreibungen, um die Kernaussage zu unterstreichen
19. September 2006
"Sie gehen nicht weg aus M-V
"Sie gehen nicht weg aus M-V (wohin denn auch), sondern tragen ihr bescheidenes Hartz-IV-Einkommen in die nächste Kneipe"
Mistake: dort gibt es kaum Kneipen, nicht in den Dörfern. Zumindest dort wo ich herkomme waren es schon mal 10km bis zur nächsten Gelegenheit. Ersetzen Sie doch "Kneipe" durch "Bushaltestelle".
19. September 2006
Wahrscheinlich
ist es da, wo ich herkomme, nicht ganz so trostlos. Aber das ändert nichts an der Grundaussage.
Eigentlich gefällts mir dort im Nordosten ganz gut. Vielleicht kehre ich ja mal zurück - als Rentner ;-)