Womit bloggst du?
Immer mehr Blogger leben auf unserem Planeten. Immer mehr Geschichten mit wahren, falschen, egozentrischen, interessanten, langweiligen, großen und klitzekleinen Inhalten werden geschrieben. Jeder Tag in Bloggersdorf ist spannend, täglich Neues wird erdacht, geschrieben und auf den Schirm gebracht.
Nur soll das jetzt nicht das Thema sein. Vielmehr geht es mir darum, womit gebloggt wird. Das Fahrwerk, den Motor sozusagen.
Aus eigener Beobachtung muss ich sagen: alle, die nicht bei Blogger, Twoday, MyBlog und Konsorten ihren Account haben, nutzen Wordpress, dem wohl besten Content-Management-System[CMS], was es auf dem Blogmarkt gibt. Eventuell noch Serendipity, ein paar Prozent vielleicht. Und dann kommt eine ganze Weile nichts mehr.
[Das ist jetzt natürlich meine ganz persönliche Erfahrung, meine Sicht auf Bloggersdorf - Froschperspektive, sozusagen]
Selbst aus dieser Perpektive fällt mir auf: irgendwo gibt es da immer noch einige, die sich das bloggen lieber schwer machen und Wordpress außen vor lassen (ja klar, ich bin auch einer von denen, deshalb das Geschreibsel hier). Nur warum?
Dazu meine eigene Erfahrungen:
Auf meinem Webspace würde Wordpress vielleicht auch laufen. Nur kannte ich es 'damals' nicht. Aber ich kannte opensourcecms.com und hatte viel Energie, die dort beschriebenen CMSe mal durchzuprobieren. Und bevor ich bei Drupal hängenblieb, kreuzten Joomla(Mambo), Pivot und Limbo(zur Zeit offline) kurz meinen Webspeicherplatz.
Joomla ist ganz interessant, es gibt Trilliarden von Komponenten, Modulen und Sitebots, eine Joomla-Installation ist ungefähr so tunebar wie ein Golf in seinen besten Jahren: Es gibt alles - wirklich alles, was man in fiebrigen Träumen sich nur ausdenken kann - zum nachrüsten. Die Joomlagemeinde ist sehr groß und agil. Es gibt ein großes Forum, Beispiele,Tipps und Hilfen im Überfluss. Eigentlich kann man alles mit Joomla machen, auch einen Blog.
Ein etwas schauriges HTML wegen exessiver Tabellen-Nutzung trübt etwas den guten Eindruck. Es macht auch nicht so richtig Sinn, sich tabellenfreie Templates zu basteln, da Module und Komponenten rege Gebrauch vom <table>-Tag machen. Kleinigkeiten sind das eigentlich, denn Joomla ist in Entwicklung und im nächsten Release soll da wohl was geändert werden. Fazit: leicht zu installieren, für viele Anwendungen gut zu gebrauchen, leicht zu verstehen, manchmal umständlich.
Beispiel: hot-elle.de
Pivot ist eine astreine, kleine und mit einigen pfiffigen Lösungen versehene Weblog-Software. Ich nutze Pivot nach blogspot.com-Experimenten und vor Drupal, fast ein halbes Jahr lang als Unterbau für mein Blog. Echt was für Einsteiger und ohne Schnickschnack. Aber auch ohne MySQL-Datenbank, was Fluch und Segen sein kann (Einfache Installation vs. Datenzugriffszeiten). Genialer Spamfilter, nicht ein Spamkommentar ist mir durchgerutscht. Und das waren wirklich etliche täglich. Das Abenteuer endete im Juli, da kam der Tag, an dem mir ein
fwindiger Bursche ein Exploit unterjubelte, so dass es neben Datenverlust auch Ärger mit dem Provider gab und in einem Anfall von Zorn ich alles von der Platte knallte. Fehler, weiß ich heute. Zwischenzeitlich hab ich wieder eine Testinstallation auf Pivot basierend.
Beispiel: Beissholz
Übrigens das gleiche mit Limbo, es lief parallel zu Joomla, und hatte auch so eine doofe Sicherheitslücke, so das der Provider auch hier meinen Wepspace sperrte und ich erstmal einen virtuell erhobenen Zeigefinger sah. (Lieber Provider, Serverkonfiguration kam in einem Fall begünstigend hinzu, und darauf hab ich leider keinen Einfluss). Limbo ist im Prinzip Mambo/Joomla auf einfach, also einfach einfach. Sogar Templates von Joomla/Mambo konnte man bei Limbo nutzen.
Nunja, und jetzt heißt mein Motor Drupal, ich find es in den meisten Bereichen schnell erlernbar, manche Sachen erscheinen furchtbar kompliziert, sind aber irgendwann zu verstehen. Es gibt hunderte Module zur Funktionserweiterung, ein Backend direkt im Frontend (oder wie soll man das schreiben?) und lässt sich zu allem ausbauen, auch zu einem schnöden Blog. Habe ich gemacht. Also so ungefähr einen Ferrari zum Brötchen holen um die Ecke optimiert.
Drupal ist meine Wahl, weil ich könnte, wenn ich wollte, was ganz anderes aus meinen Seiten machen. Foren, Communities, was auch immer. Und es läuft stabil. Die deutsche Drupalseite ist immer eine große Hilfe, die ich auch anfangs brauchte. Nicht nur kleine Pupse wie ich, sondern auch Nachrichtenseiten und Portale bedienen sich dieses CMS.
Fazit: Ich nutze weder einen großen Bloganbieter noch Wordpress und habe dadurch ein Alleinstellungsmerkmal für meinen Blog. Mein strunzlangweiliger Inhalt reicht ja dafür nicht aus! Denke ich...